Die Nutzung externer Wissensarbeiter zwischen Exploration und Exploitation: eine qualitative Analyse
DOI:
https://doi.org/10.25437/jcsm-vol4-65Keywords:
wissensintensive Dienstleistungen, externe Mitarbeiter, Ambidextrie, Exploration, ExploitationAbstract
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Organisationsgrenzen überschreitenden Nutzung hochqualifizierter externer Mitarbeiter im wissensintensiven Dienstleistungskontext. Dabei wird das ambidextre Verhältnis von Exploration und Exploitation im Kontext hochqualifizierter Externer beschrieben und im Zusammenhang mit Kontingenzfaktoren wie der Umfelddynamik eines Unternehmens und der Komplexität der zu erbringenden Dienstleistung, erklärt. Als Ergebnis stellen wir einen konzeptionellen Bezugsrahmen und vier illustrative Forschungsthesen vor, die das Spannungsfeld von Exploration und Exploitation externer Wissensträger abbilden. Dabei wird gezeigt, dass Exploration und Exploitation sowie der Wechsel zwischen diesen beiden Modi Einfluss auf die strukturelle Kopplung von externen Mitarbeitern hat. Je nach Ausprägung der Dynamik des Umfeldes gehen Unternehmen erstens eher explorative bzw. exploitative Beziehungen ein und zweitens bestimmt die Dynamik des Umfeldes den Zeitpunkt, zu dem eine kritische Beziehungsdauer erreicht ist. Die kritische Beziehungsdauer zieht organisationale Öffnungsprozesse nach sich, d. h. Prozesse, welche die Exploration fördern und die Exploitation beenden. Die vorgestellten Ergebnisse basieren sowohl auf theoretisch-konzeptionellen Überlegungen als auch auf der Auswertung von 71 qualitativ-explorativen Interviews.