Begrenzung von Ambidextrie durch konsistentes dynamisches Management

Abstract

Ambidextrie als die Koexistenz konträrer Logiken einerseits der Ressourcenverwertung und andererseits der Ressourcenerneuerung verursacht Abstimmungskosten, weil Inkonsistenzen zwischen und innerhalb organisatorischer Entscheidungseinheiten entstehen, die gemanaged werden müssen. Deshalb muss Ambidextrie auf Situationen begrenzt werden, in denen sie als unvermeidbar und sogar als notwendig und hilfreich erachtet wird. Dies ist mit Hilfe eines konsistenten und dynamischen Managements möglich. Ein konsistentes statisches Management vermeidet Widersprüche zwischen Organisationseinheiten untereinander und mit der Umfelddynamik und verringert damit strukturelle Abstimmungskosten. Ein systematisches dynamisches Management initiiert einen kontinuierlichen Analyse- und Anpassungsprozess, durch den radikale Veränderungen abgeschwächt und eine schnellere Anpassung möglich werden. Ambidextrie ist damit vor allem bei der Vermarktung von Innovationen in dynamischen Branchen mit häufigen und starken Umfeldveränderungen und vor einem diskontinuierlichen radikalen Wandel in zuvor weitgehend stabilen Branchen mit seltenen und geringen Veränderungen notwendig. Dann ist der beidhändige Lern- und Anpassungsbedarf besonders hoch und erfordert eine umfassende strategische Neuausrichtung, die nur durch die volle Ausschöpfung der organisationalen Lernmöglichkeiten auf dem Kontinuum der Ressourcenverwertung und Ressourcenerneuerung ermöglicht werden kann. Der Beitrag zeigt, dass die Abstimmungskosten durch Ambidextrie bei systematischer Vorbereitung auf diese Veränderungen verringert werden können.