Kompetenzbeziehung zwischen Individuen, Gruppen und Communities – Empirische Einblicke am Beispiel des Wissenschaftssystems
DOI:
https://doi.org/10.25437/jcsm-vol2-83Keywords:
N.a.Abstract
Die Bedeutung kollektiver Bezugssysteme für die individuelle Kompetenzentwicklung wurde in unterschiedlichen Forschungsarbeiten differenziert. Das Zusammenspiel mehrerer kollektiver Bezugssysteme mit Blick auf die individuelle Kompetenzentwicklung ist noch ungeklärt. Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse eines Paarvergleichs im Wissenschaftssystem vor, der die Kompetenzbeziehung zwischen Individuen, Gruppen und Communities analysiert. Der Vergleich stützt sich auf eine quantitative schriftliche Belegschaftsbefragung in zwei Forschungseinrichtungen, der ein handlungstheoretisches Kompetenzverständnis zugrunde liegt. Im Ergebnis zeigt sich, dass jeweils eine kollektive Bezugsebene (Gruppe oder Community) die dominante Austauschebene für die individuelle Kompetenzentwicklung bildet. Es lassen sich gleichermaßen Anhaltspunkte dafür finden, dass Communities Defizite in formalen Kompetenzbeziehungen kompensieren (Komplementaritätshypothese) und
dass sie gegenüber Gruppen kompetitiv wirken (Konkurrenzhypothese). Es wird darüber hinaus deutlich, dass sich Organisationen hinsichtlich ihrer Kompetenzbeziehungen unterscheiden und daher Entwicklungsmaßnahmen auf das spezifische Wirkungsgefüge in einem System ausgerichtet werden sollten.